Mit Wasserstoff in eine grünere Zukunft

Wasserstoff ist ganz einfach die ultimative Lösung für den Klimaschutz. Regierungen auf der ganzen Welt gießen das Netto-Null-Ziel in Gesetze und stellen es in den Mittelpunkt ihres Handelns. Weil im Energie-Mix der Anteil von erneuerbaren Energien immer weiter zunimmt, besteht dabei auch ein dringender Bedarf an Energiespeicherlösungen.

Wasserstoff begegnet der Unbeständigkeit erneuerbarer Energien, indem er saubere Energie in Wasserstoffgas umwandelt, das sowohl sofort verwendbar als auch speicherbar ist. Wasserstoff ersetzt fossile Brennstoffe, verbessert die Luftqualität und reduziert CO2-Emissionen. Das bedeutet, dass mit Wasserstoff die Erreichung der weltweiten Klimaschutzziele möglich wird.

Grüner Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse. Der Herstellungsprozess wird von erneuerbaren Energien gespeist. Mit dem Rückgang der Kosten für erneuerbare Energien werden auch die Kosten für die Elektrolyse sinken.

Im Jahr 2022 hat sich der Wasserstoffsektor exponentiell weiterentwickelt. Durch den Anstieg der Energiepreise im Zuge des Angriffs Russlands auf die Ukraine, haben Länder und Unternehmen überall auf der Welt ihre Pläne in Bezug auf Produktion, Lagerung, Transport und Verbrauch von sauberem Wasserstoff priorisiert und vorgezogen.

Grüner Wasserstoff war in weiten Teilen Europas in diesem Jahr günstiger als mit dem Tanker geliefertes Flüssigerdgas und hat damit alle Investoren im Wasserstoffsektor in ihren Anlagestrategien bestätigt.

Die Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa wurde im Juli 2020 verabschiedet. Bis zum ersten Quartal 2022 wurden alle 20 Maßnahmenpunkte umgesetzt. Die EU hat das Ziel, bis 2030 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff selbst zu produzieren und weitere 10 Millionen Tonnen zu importieren.
Mit diesen Maßnahmen soll vor allem die Nutzung von grünem Wasserstoff, Ammoniak und anderen Derivaten in schwer zu dekarbonisierenden Sektoren wie dem Transportwesen und energieintensiven Industrien beschleunigt werden.

Die Hitzewellen und Dürren in diesem Sommer waren auch für die Nordhalbkugel ein Weckruf im Hinblick auf die Realitäten des Klimawandels und haben die Notwendigkeit einer verstärkten Investition in CO2-freien Wasserstoff untermauert.
Studien deuten auf weiterhin rapide sinkende Kosten für die Wasserstoffproduktion hin. Skalierungseffekte werden dazu beitragen, den Preis von Wasserstoffelektrolyseuren bis 2030 auf 340 US-Dollar/kW zu senken.

Es gibt viel zu tun in Deutschland, um die Emissionsreduktionsziele zu erreichen. Das gilt vor allem für den Verkehrssektor, der derzeit hinterherhinkt. Die größte Chance zur Reduzierung von Treibhausgasen im Verkehrssektor liegt bei schweren Fahrzeugen und hier wiederum insbesondere bei Lastwagen und Bussen.

Um das Emissionsziel im Verkehrssektor von 95 Mio. Tonnen CO2e (CO2-Äquivalent) bis 2030 zu erreichen, müssen die Emissionen im Vergleich zu 2020 um 37 % reduziert werden. In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl der Lastwagen signifikant von etwa 1,3 Mio. Fahrzeugen auf etwa 3,7 Mio. Fahrzeuge erhöht. Die im Transportsektor zurückgelegten Entfernungen nehmen weiter zu und sollen von 2020 bis 2030 um 17 % steigen.

Die EU-Ziele sind im Rahmen des Richtlinien- und Verordnungspakets “Fit for 55” festgelegt. Deutschland wird seine Energieversorgung hin zu Wind- und Solarenergie verlagern. Kohle wird bis 2035 auslaufen. CO2 verursacht in Deutschland Kosten – sowohl in der Industrie (83,70 EUR pro Tonne) als auch, in jüngerer Zeit, beim Heizen und beim Transport (25 EUR pro Tonne, die bis 2026 auf 50 EUR pro Tonne steigen). Im Transportsektor gibt es ein zusätzliches Quotensystem, das aktuell 170 EUR pro Tonne Kohlenstoff veranschlagt. Tickets müssen je nach verwendetem Kraftstoff und Verwendungszweck gekauft oder zugeteilt werden.

Alternative Kraftstoffe sind Wasserstoff, CNG, LNG, Ethanol und E-Fuels. Der beste Weg zur Dekarbonisierung besteht darin, kein CO2 mehr auszustoßen und die Quote als Einnahmequelle zu nutzen. Dieser Ansatz bietet einen finanziellen Anreiz zur Nutzung von sauberer Energie und von emissionsfreien Fahrzeugen. In der deutschen Wasserstoffstrategie wird prognostiziert, dass die Wasserstoffproduktion bis 2030 40 GW erreichen wird. Aktuell wird Wasserstoff bereits dem Erdgas in den Gasleitungen beigemischt. Darüber hinaus ist der Bau von Wasserstoffleitungen über eine Gesamtlänge von 7.600-8.500 km in vollem Gange.

Es wird erwartet, dass die Nachfrage nach emissionsfreien schweren Fahrzeugen signifikant steigen wird. Der Wasserstoffbedarf an Wasserstofftankstellen wird bis 2030 voraussichtlich 305.000 Tonnen pro Jahr erreichen. Zusätzlich wird die ARIF-Richtlinie sicherstellen, dass ein Netzwerk von Wasserstofftankstellen in allen 27 Mitgliedstaaten entsteht, das den grenzüberschreitenden Transport mit Wasserstoff in der EU ermöglicht.